Bei der heutigen Parade anlässlich der Ausmusterung der Leutnante an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt gab es mehrere Neuheiten. Erstmals wurden neue All Terrain Vehicles des Typs Polaris Sportsman XP 1000 Touring 4×4, die erst am 29. September offiziell vom Verteidigungsminister an die Truppe übergeben worden sind, öffentlich vorgeführt:

Abb. 1: All Terrain Vehicles der 6. Jägerbrigade

Abb. 1: All Terrain Vehicles der 6. Jägerbrigade.

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Abb. 2: All Terrain Vehicles der 6. Jägerbrigade.

Abb. 2: Quads der 6. Jägerbrigade

Abb. 3: All Terrain Vehicles der 6. Jägerbrigade.

Das neue Aufklärungs- und Beobachtungsfahrzeug

Andererseits gab eine Weltpremiere: Das Referenzfahrzeug des neuen Aufklärungs- und Beobachtungsfahrzeugs auf Basis des Geschützten Mehrzweckfahrzeugs Iveco LMV, welches sich momentan beim ARWT in der Erprobung (Abnahme) befindet. Nach der technischen Abnahme wird es an das AAB 7 in Feldbach übergeben, wo ein Team aus AAB7, Heerestruppenschule und Jagdkommando die Erprobung übernehmen wird. Die Güteprüfung ist für 2017 geplant.

Abb. 4: Das neue Aufklärungs- und Beobachtungsfahrzeug des Österreichischen Bundesheeres.

Abb. 4: Das neue Aufklärungs- und Beobachtungsfahrzeug des Österreichischen Bundesheeres.

Bei genauem Hinsehen erkennt man Unterschiede zum „klassischen“ Geschützten Mehrzweckfahrzeug EWS, wie es u.a. in Aufklärungs-, Infanterie- und Pioniereinheiten des Bundesheeres zum Einsatz kommt:

Abb. 6: Geschütztes Mehrzweckfahrzeug Iveco LMV

Abb. 5: Geschütztes Mehrzweckfahrzeug Iveco LMV.

Abb. 5: Geschütztes Mehrzweckfahrzeug EWS.

Abb. 6: Geschütztes Mehrzweckfahrzeug Iveco LMV.

Das Aufklärungs- und Beobachtungsfahrzeug verfügt über eine sehr leistungsfähige, ausfahrbare Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung (BAA) im Heckaufbau. In diese sind eine Wärmebildkamera, eine Tagsichtkamera, ein Laserentfernungsmesser und ein Laserbeleuchter integriert. Zusätzlich werden die Komponenten mit einem Laserkreisel-Trägheitsnavigationssystem (INS) und dem Satellitennavigationssystem GPS gekoppelt.

Außerdem wurde – ein Novum für ein Fahrzeug des Österreichischen Bundesheeres – ein sogenanntes „Multi Threat Detection System“ eingebaut. Seine Sensoren erkennen Radar- und Laserstrahlung. Es dient als Selbstschutzsystem und wird u.a. schon auf Radpanzern „Pandur II 8×8“ der tschechischen und (in funktional reduzierter Form als „Threat Detection System“) portugiesischen Streitkräfte genutzt:

Abb. 5: "Pandur II" 8x8 des tschechischen Heeres.

Abb. 7: „Pandur II“ 8×8 des tschechischen Heeres (Steyr SSF/GDELS Steyr).

Abb. 8: "Pandur II 8x8" der portugiesischen Streikräfte mit Turm Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge SP30 ().

Abb. 8: „Pandur II 8×8“ der portugiesischen Streikräfte mit Turm Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge SP30 (Steyr SSF/GDELS Steyr).

Die Entwicklung der BAA erfolgte durch ein österreichisches Unternehmen, das sich im Vergabeverfahren für die Lieferung dieser speziellen Systeme am 29. November 2013 gegen drei internationale Bieter durchsetzen konnte. Insgesamt werden 22 Stück dieser Fahrzeuge beschafft. 12 Exemplare gehen an Aufklärungskompanien, weitere 6 an Beobachtungstrupps der Artillerie. Und die restlichen 4 Fahrzeuge werden künftig durch das Jagdkommando genutzt.