Bundesheer präsentiert „Mobilitätspaket“

Anlässlich eines Werksbesuchs des Bundesministers für Landesverteidigung bei der Firma Rheinmetall MAN Military Vehicles Österreich GesmbH wurde heute ein Referenzfahrzeug aus dem sogenannten „Mobilitätspaket“ präsentiert, das die Bundesregierung am 22. August 2018 beschlossen hat:

Aufgrund der Ausmusterung einer Vielzahl von Personen- und Lastkraftwägen sowie Tiefladeanhänger des militärischen Fuhrsparks [sic!] stellt die Anschaffung eines Mobilitätspakets eine Maßnahme von höchster Priorität dar. Ein großer Bedarf besteht insbesondere an geländegängigen Lastkraftwägen, Funktionsfahrzeugen, Zugmaschinen sowie diversen Tiefladeanhängern.

Bei diesem Referenzfahrzeug handelt es sich um den mittig abgebildeten Rheinmetall MAN 42M (HX 6×6):

Das Fahrzeug ist mit einem Containertragrahmen ausgestattet, der unterschiedliche Aufbauten aufnehmen kann. Sein zulässiges Gesamtgewicht beträgt 25 t (gesetzlich) bzw. 29 t (technisch), bei einer Nutzlast von 9 t. Das Fahrerhaus ist ungeschützt und mit einer Klimaanlage ausgerüstet.

Hinzu kommen 20 mittlere Bergefahrzeuge (3 schwere Bergefahrzeuge befinden sich bereits in Produktion) und 4 Panzerschlepper. Das schwere Bergefahrzeug, ein Rheinmetall MAN 44M (HX 8×8), ist mit einem Motor mit einer Leistung von 540 PS (397 kW) ausgestattet. Sein zulässiges Gesamtgewicht beträgt 32 t (gesetzlich) bzw. 41 t (technisch), das Zuggesamtgewicht liegt bei 74 t (Zuggesamtgewicht = Masse des Bergefahrzeugs + Masse des abgeschleppten Fahrzeugs). Eine Neuheit im Bundesheer ist die Integrated Armour Cabin (IAC) von Rheinmetall. Der vom Tiroler Hersteller EMPL gefertigte Bergeaufbau EH/W 200 verfügt über einen Unterfahrlift zum Bergen beschädigter oder verunglückter Fahrzeuge, eine Hauptbergewinde, eine Selbstbergewinde und einen Frontladekran.

Die Panzerschlepper basieren ebenfalls auf dem MAN HX 8×8 (hier ein Referenzfahrzeug):

Sie ersetzen veraltete Schwerlastsysteme der Typen ÖAF 34.440VFA und ÖAF 33.403.

Sattelschlepper ÖAF 34.440VFA (Foto: Bundesheer)

Tiefladesystem ÖAF 33.403 des Bundesheeres bei der Vorbereitung zum Nationalfeiertag 2017 in St. Veit an der Glan (Foto: Bundesheer/Michael Steinberger)

Die Produktion eines solchen hoch geländegängigen Lastkraftwagens am Band dauert ca. 7 Tage. Bis das Fahrzeug komplett fertiggestellt ist, vergehen ca. 10 – 11 Tage. Und für kompliziertere Spezialfahrzeuge werden bis zu 25 Tage benötigt.

Im Gegensatz zu den schweren Lastkraftwagen der HX- und SX-Reihe werden die MAN TGM 14.280 DK (Doppelkabine) im MAN-Werk Steyr montiert. Von diesen sollen im Rahmen eines bereits im Jahr 2016 erteilten Auftrags 140 Fahrzeuge zulaufen. Beim ausgestellten Lkw handelt es sich um ein Fahrschulfahrzeug, von dem im Rahmen des Mobilitätspakets 40 Stück gekauft werden.

Zurück

Pioniere erhalten neue Mehrzweckboote

  1. Josef

    Das im Bild ist ein MAN 14.280 DK (im Beitrag fälschlich als MAN 12.240 bezeichnet).

    • Markus

      Danke. Das war wohl ein Flüchtigkeitsfehler von mir. Vor dem Lkw stand sogar ein Schild mit der Bezeichnung „TGM 14.280 (4×4)“, das ich auch fotografiert habe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén