Heute Vormittag übergab der Bundesminister für Landesverteidigung und Sport, Mag. Hans Peter Doskozil, am Wasserübungsplatz Melk in der Stadelau, insgesamt 20 Sturm- und Flachwasserboote des Typs Marine Alutech Oy Watercat M9 (samt 20 Anhängern) an die drei Pionierbataillone des Bundesheeres. Zwölf Boote gehen an das Pionierbataillon 3 in Melk, je vier an das Salzburger Pionierbataillon 2 und das Pionierbataillon 1 in Villach. Beim PiB1 und PiB2 werden sie dem wasserbeweglichen Pionier-Gerätezug zugeordnet.
Die Boote werden zum Übersetzen von Soldaten in militärischen Einsätzen und als Transportmittel für Personen und Gerät in Katastrophenfällen eingesetzt. Bei Bedarf wird auch das Jagdkommando auf die neuen Boote zurückgreifen (Diese Einheit verwendet aber vorwiegend Schlauchboote.). Sie sind mit einem Steyr Marine – Dieselmotor mit 300 PS und einem Rolls-Royce Kamewa Jetantrieb ausgestattet. Außerdem verfügen sie über ein Multifunktionsdisplay (Raymarine; u.a. als Kartenplotter, der auch als Hilfsmittel bei der Nachtfahrt dient), Breitbandradar, GPS, Echolot und Suchscheinwerfer.
Mit der Verfügbarkeit der 20 neuen Boote sind nun bis zu kompaniestarke Kräfte (rund 130 Mann) in einem „Lift“ übersetzbar. Ein Beispiel für den möglichen Einsatz von Pionierbooten ist eine Operation des Bundesheeres im Rahmen von KFOR, die 2013 bei Mitrovica durchgeführt wurde:
In seiner Ansprache schilderte der Verteidigungsminister vor allem aktuelle Schwerpunkte, insbesondere bekannte er sich zur Aufrechterhaltung regionaler Strukturen und einem „Aufwachsen im Bereich der Personalführung“. Er übte aber auch Kritik an den langsamen Abläufen bei Beschaffungsvorgängen des Bundesheeres. So dürfe es nicht mehr passieren, dass man – wie es auch bei diesem Kauf der Fall war – 7 Jahre für den Zulauf braucht.
Die Planungsleitlinie bis 2021 sieht aus heutiger Sicht keine weiteren Beschaffungen für die Übersetzfähigkeit der Pionierbataillone vor. Optionen für zusätzliche Boote (+ 6 Arbeits- und Transportboote im Wert von 2,47 Mio. EUR; + 4 Sturm- und Flachwasserboote im Wert von 2,01 Mio. EUR) sind im Dezember 2014 bzw. Februar 2015 ausgelaufen und wurden nicht abgerufen. Die noch 2011 geplante Anschaffung neuer Amphibienfahrzeuge als Ersatz für die Schubboote M3D wurde 2013 abgebrochen – stattdessen hat das BMLVS 12 gebrauchte Schubboote (M Boot klein) der deutschen Bundeswehr gekauft. Aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung vom 15. Januar 2016 geht hervor, dass „lediglich leichte Zillen mit maximal 20 PS-Außenbordmotoren und Schlauchboote ersetzt werden“ sollen.
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